Obwohl die Windbranche derzeit deutlich im Aufschwung ist, hat sich die Situation für die Arbeitnehmerschaft im Produktionssektor nur wenig verbessert. Dies beweist eine Studie der IG Metall Küste, die im Zuge der WindEnergy in Hamburg vorgestellt wurde.
Da mich diese Problematik schon seit längerem beschäftigt, möchte ich, Uwe Leonhardt, die Problemfelder und Herausforderungen der Arbeitssituation in der Windbrache näher durchleuchten.
Stellenabbau in der Windbranche
Laut der Studie haben sechs der insgesamt 13 befragten Unternehmen seit dem letzten Jahr mehr als 1000 Stellen abgebaut. Darüber hinaus könnte ein zusätzlicher Stellenabbau bei drei Unternehmen bald bevorstehen. Wie auch Meinhard Geiken von der IG Metall, sehe ich derzeit nur wenig Fortschritt, obwohl zunächst so etwas wie Aufbrauchstimmung durch die EEG-Reform innerhalb der Branche zu spüren war. Trotz der verbesserten Auftragslage ist die Zahl der Angestellten im Produktionssektor der Windbranche nur marginal gestiegen.
Uwe Leonhardt (UMaAG): Offshore-Potenzial muss verstärkt genutzt werden
Grund dafür ist die momentan noch geringe Bewegung im Bereich Offshore. Wohingegen Onshore-Windkraft seinem Leistungsvermögen immer gerechter wird, kann die Offshore-Windenergie das vorhandene Potenzial derzeit nicht wirklich ausnutzen. Wie auch Herr Geiken, bin ich, Uwe Leonhardt der Meinung, dass der positive Eindruck der WindEnergy jetzt auch in diesen Sektor übertragen werden muss. Dadurch können Kurzarbeit und weiterer Stellenabbau in Zukunft passé sein.
Uwe Leonhardt (UMaAG): Mehr Ausbildung statt Leiharbeit in der Produktion
Ein wichtiger Schritt für die Branche wäre die Reduktion des Leiharbeit-Anteils. So teile ich die Meinung der Gewerkschaft, dass vermehrt auf Ausbildung gesetzt werden sollte. Auch in Sachen Mitbestimmung gibt dahingehend einigen Ausbaubedarf innerhalb der Branche.
Zudem werden die meisten neuen Stellen in den Bereichen Verwaltung und Dienstleistung ausgeschrieben und besetzt. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Offshore-Windkraftanlagen nicht in Deutschland hergestellt werden. Um den Produktionssektor wieder neues Leben einzuhauen, bin ich, Uwe Leonhardt, der Meinung, dass gerade hier die Stellschrauben angezogen werden müssten.